seit 1976 das nordstadt-galerie-kollektiv

alte taten 1976 bis 2014 und darüberhinaus

los ging's bereits im jahre 1976 in der kleinen werkstatt von lothar pfennig in der marienstrasse in der elberfelder nordstadt. dort fand am 18. september die erste "zusammenarbeit" statt, die dem gedanken einer intermedialen konzeption entsprach. anfang 1977 wurde dann in der "kleinen nordstadt galerie" in der wiesenstrasse das konzept einer galerie für intermediale zusammenarbeit erstellt. bei der veranstaltung "drei tage zusammenarbeit" wurde dieses konzept der öffentlichkeit vorgestellt. es war zum teil der schwitters`schen märzbühne entliehen, entsprach aber auch den vorstellungen der sozialen plastik von joseph beuys. eine unbestimmte anzahl von leuten, die gleichzeitig und ohne absprache interagieren sollten, sah das konzept vor. materialien sollten miteingebracht werden, die von allen beteiligten gleichermassen verwendet werden können. schon zu diesem zeitpunkt wurde uns klar, dass die kleine galerie in der wiesenstrasse unseren anforderungen räumlich nicht genügen konnte. nach intensiven suchen stiessen wir im selben jahr auf die alte fabrik in der hofaue 21 a. bereits ende 1977 fand dort die erste ausstellung statt. unsere adresse hiess nun "nordstadt galerie kollektiv" und das ausstellungskonzept wurde erweitert, um auch anderen künstlerinnen und künstlern die möglichkeit zu geben, sich in den galerieräumen zu präsentieren. vorrangig blieb aber zu diesem zeitpunkt das aktionsprogramm, die das performance-ähnliche zusammenarbeiten von überwiegend galeriemitgliedern als maxime verfolgte. 1978 kam es zur ersten und einzigen intermedialen zusammenarbeit in der galerie. teilnehmer waren etwa 20 personen, zumeist künstler, darunter auch musiker und tänzerinnen; das publikum griff zum teil mit in das geschehen ein. schon zu diesem zeitpunkt zeigte es sich, dass es sehr schwierig war, mit einer grösseren anzahl von personen ohne vorherige absprache in der von uns geplanten art und weise zusammen zu arbeiten. daher wurde versucht, in kleineren gruppen zu agieren, um so interaktionsformen zu finden. es bildeten sich auch gruppen, die sich mit bestimmten medien beschäftigten. zu dieser zeit wurde die galerie von verschiedenen gruppen und initiativen genutzt, wie männergruppe, theatergruppen, musikershops, "den grünen", sogar ein kleines cafe gab es vorübergehend. über 150 menschen haben unsere arbeit durch den erwerb von kreativ-aktien unterstützt. schon von anfang an, seitdem das kollektiv die räume in der hofaue renoviert und bezogen hatte, wurden die laufenden kosten wie miete, strom, heizung, der druck von einladungen und kleineren publikationen gemeinsam von allen mitgliedern bestritten. im laufe der nächsten jahre verlor das kollektiv die eigentliche idee der intermedialität immer mehr aus den augen. lediglich zwei gruppen bildeten weiterhin das gerüst. die eine versuchte die arbeit im musikalischen, die andere im aktionistischen bereich weiterzuentwickeln. schwerpunkt der arbeit zu dieser zeit war die organisation von ausstellungen und anderen veranstaltungen. die galerieräume wurden in stetiger folge von künstlern aus ganz europa für ausstellungen, performances, theater, dichterlesungen und musikveranstaltungen genutzt. in strengen wintern war es schier unmöglich sich in den räumen aufzuhalten, so das wir zu dieser jahreszeit unsere aktivitäten dort einstellen mussten. viel weniger veranstaltungen konnten durchgeführt werden, das kollektiv wurde eine "schön-wetter-galerie. nur die musikgruppe traf sich - allen widrigkeiten zum trotz - auch im winter jede woche. von dieser gruppe kamen auch zu jener zeit immer wieder die impulse zu performanceähnlichen aktionen. so wurden 1983, neben den ständig in der stadt installierten "baustellen", "musik an den mond", "der kongress" in schloss lüntenbeck, sowie das "u-bahn projekt" im "exil" inszeniert, ebenso das "grenzbaummikado" im rahmen des "spielräume"-festivals. ende 1984 erwischte uns die kündigung "kalt". das haus sollte abgerissen werden. nach kurzem und intensiven suchen zog das kollektiv im september 1985 in in die selbstrenovierten räume in der berliner strasse in barmen ein. wir heissen seitdem "atelier- und galerie-kollektiv". ausser dem grossen ausstellungsraum auf der ersten etage gab es nun noch proberäume für musiker und ateliers für künstler in obergeschoss und keller. parterre gab es eine weitere galerie für fotographie, verbunden mit einer werkstatt. die künstler der galerie arbeiteten weitgehend an ihren eigenen projekten, es gab zu dieser zeit mehrere musikgruppen, die im haus proben konnten. das ausstellungsprogramm wurde über jahre kontinuierlich von weitgehend allen mitgliedern des kollektivs gemeinsam gestaltet. 1993 gab das kollektiv die räume in der berlinerstrasse auf, das konzept hatte sich überholt. wir wollten nicht länger aussteller sein und an einen festen ort gebunden.

seit dieser zeit organisieren wir veranstaltungen, symposien, konzerte und ausstellungen an den verschiedensten, zumeist ungewöhnlichen und nicht kunsttypischen orten. unser aktionsradius hat sich auf andere städte und andere länder ausgeweitet. und auch die kollektivisten leben nun irgendwo (auf der Erde), in der Schweiz, in den Vereinigten Staaten, in Ennepetal.

Die Ausstellungen sind zumeist Installationen in allerhand Räumen: im Kaufhaus Michel im Haus Fahrenkamp 2014 usw.

Wir haben das SIXPACK-Projekt unterstützt, die MOVINGARTBOX, es gibt eine Reihe von Veröffentlichungen in der HUITZILIPOCHTLI-Edition

tja, das wird fortgesetzt.

P. S.: die Schmerwitz-Story
7 jahre Symposien in Schmerwitz